Theater Trier: „Glaube Liebe Hoffnung“ von Horváth ab Mai 2014

Premiere: 3. Mai 2014
Regie: Charel Muller/ Rolle: Elisabeth
Theater Trier

Trierischer Volksfreund: im Gespräch mit Dieter Lintz über „Glaube-Liebe-Hoffnung“
5/vier: im Gespräch mit Stefanie Braun über „Glaube Liebe Hoffnung“
 
Fotos: Marco Piecuch
Fotos: Marco Piecuch

GLAUBE LIEBE HOFFNUNG
Schauspiel von Ödön von Horváth und Lukas Kristl
Ein kleiner Totentanz in 5 Bildern
Österreich zur Zeiten der Weimarer Republik. Es herrscht Arbeitslosigkeit und Rezession. Elisabeth will dennoch nicht aufgeben. Sie ist fest entschlossen, das Geld zu beschaffen, das sie braucht, um sich eine Existenz auf zu bauen. So verfällt sie auf die Idee, schon zu Lebzeiten ihren Leichnam für 150 Mark dem Anatomischen Institut zu verkaufen. Diese Summe benötigt sie, um für einen neuen Job den erforderlichen Wandergewerbeschein zu erhalten. Doch Elisabeths Vorhaben scheitert. Unerwartete Hilfe findet sie jedoch bei einem Mitarbeiter des Institutes, der ihr den Betrag leiht. Als er aber erfährt, dass Elisabeth mit dem Geld ihre Vorstrafe, die sie wegen Handelns ohne Gewerbeschein erhalten hatte, bezahlte, zeigt er sie an. Sie wird zu 14 Tagen Haft verurteilt. Dann verliebt sich ein junger Polizist in Elisabeth, eine spätere Heirat scheint nicht ausgeschlossen. Aber wieder erfüllt sich Elisabeths Hoffnung auf eine andere, bessere Zukunft nicht. Ihre Vorstrafe wird publik, der junge Mann entscheidet sich für seine Karriere und gegen die Liebe. Elisabeths Situation wird immer verzweifelter…

Ödön von Horváth, österreich-ungarischer Autor, verfasste sein Drama GLAUBE LIEBE HOFFNUNG, das auf einem authentischen Fall beruht, in der Absicht, „ein Stück gegen die bürokratisch-verantwortungslose Anwendung kleiner Paragraphen zu schreiben“. Mit einer Synthese aus Ironie und Ernst, die durchaus komische Momente hervorruft, stellt Horvath den Kampf zwischen David und Goliath, zwischen Individuum und Gesellschaft dar.

Die Inszenierung besorgt Charles Muller, Intendant des Theaters in Esch. Hier setzt sich die erfolgreiche Kooperation des Theaters Trier mit dem Theater in Esch fort. Denn bereits in den vergangenen Jahren fand ein kontinuierlicher Austausch von Gastspielen zwischen den beiden Theatern statt.